• Sliderbild Soldatenkirche Sel. Engelbert Kolland, Belgier Kaserne, 8052 Graz, Steiermark
  • Sliderbild Militärpfarrkirche des Militärkommandos Wien, Militärkirche St. Johann Nepomuk, 1130 Wien, Wien
  • Sliderbild Erinnerungsdenkmal, Khevenhüller Kaserne, 9020 Klagenfurt am Wörthersee, Kärnten
  • Sliderbild Stiftskirche, Stiftskirche, 1070 Wien, Wien
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  • Sliderbild Gedenkstein Jägerbataillon 26 und der Traditionsvereine, Türk Kaserne, 9800 Spittau an der Drau, Kärnten
  • Sliderbild Gedenkstein Fliegerschule und Fliegerregiment, Fliegerhorst Hinterstoisser, 8740 Zeltweg, Steiermark
  • Sliderbild Denkmal und Gedenkstein, Windisch Kaserne, 9020 Klagenfurt am Wörthersee, Kärnten
  • Sliderbild Fresken Außenseite, Amtsgebäude Stiftgasse, 1070 Wien, Wien
  • Sliderbild Gedenkstein 1967, Fliegerhorst Hinterstoisser, 8740 Zeltweg, Steiermark
  • Sliderbild Gedenkstein zur Hinrichtung ungarischer Widerstandskämpfer, Belgier Kaserne, 8052 Graz, Steiermark
  • Sliderbild Enthüllung Gedenktafel "Bernardis-Schmid", 1090 Wien, Wien
  • Sliderbild Enthüllung Gedenktafel "General Spannocchi", 1070 Wien, Wien
  • Sliderbild Gruppenfoto MHDK und FBM
  • Sliderbild Ehrenhalle mit Ehrenmal ÖBH, Äußeres Burgtor / Österreichisches Heldendenkmal, 1010 Wien, Wien

Rohr-Kaserne

Adresse der Liegenschaft 
Seebacher Allee 70, 9524 Villach
Art der Liegenschaft 
Kasernen, Flugplätze, Kommandogebäude
Bezeichnung der Liegenschaft 

Cavallerie-Kaserne bzw. Kaserne Seebach (1864 - 1918), (Artillerie- bzw.) Seebach-Kaserne (1935 - 1967), Rohr-Kaserne (seit 1967)

Geschichte der Liegenschaft

Auf dem Gelände der heutigen Kaserne wurde bereits 1864 durch den Lederfabrikanten Carl Brandt eine "Cavallerie-Kaserne" erbaut. Sie ging nach dem Konkurs des Industriellen auf Magdalena Knafl über und wurde 1911 von der Stadt Villach angekauft. Gegen Ende des I. Weltkrieges wurde auf dem Gelände ein Flugplatz angelegt und hier die Fliegerersatzkompanie Nr. 21 stationiert. Nach Kriegsende wurde die "Kaserne Seebach" genannte Liegenschaft mangels Nutzung durch das neue Österreichische Bundesheer durch die Stadt wieder an Private verkauft.

1935 beschloss der Gemeinderat einstimmig, den Bürgermeister mit dem erneuten Ankauf der nun durch die Villacher Holzindustrie AG genutzte ehemalige Kaserne zu beauftragen. Die nun Seebach-Kaserne genannte Liegenschaft sollte für die Stationierung einer Artillerieeinheit geeignet sein und nach Adaptierung lastenfrei in das Eigentum der Heeresverwaltung übertragen werden.

Nach dem Anschluss Österreichs wurde aus dem hier untergebrachten österreichischen Artillerieabteilungen des leichten Artillerieregiments Nr. 7 das Gebirgsartillerieregiment Nr. 112 der Deutschen Wehrmacht gebildet.

Nach Ende des II. Weltkrieges 1945 wurde die Kaserne von technischen Einheiten der britischen Armee genutzt. Mit Aufstellung der B-Gendarmerie (der Vorläuferorganisation des neuen Österreichischen Bundesheeres) wurde hier ab 1952 ein Teil der Gendarmerie-Grundschule Kärnten untergebracht.

Ab 1956 wurde die Kaserne durch das neue Österreichische Bundesheer genutzt, zuerst zog hier eine Jägerkompanie ein. In den späten 70er-Jahren wurde in Umsetzung der Raumverteidigungsdoktrin in der Rohr-Kaserne das LWSR 73 aufgestellt, das aber im Zuge der Heeresgliederung 1994 wieder aufgelöst wurde, in der Folge wurde hier das vorher in der Hensel-Kaserne dislozierte Pionierbataillon untergebracht.

1980 wurde die Kaserne modernisiert, indem zwei zusätzliche Mannschaftsgebäude in Kreuzbauform und ein neues Wirtschaftsgebäude errichtet sowie das Stabsgebäude renoviert wurden.

Nach dem Willen der Bundesheer-Reformkommission BH 2010 hätte die Kaserne gemeinsam mit der Lutschounig-Kaserne verkauft und für die verstreut dislozierten Teile des PiB 1 und das FMB 1 eine neue Kaserne am zweiten Standort der Pioniere in der Oberen Fellach errichtet werden sollen. Trotz mehrfachen Anlaufs seit 2007 ist dieser Plan aus Mangel an Budget und Entscheidungsfreudigkeit aber bis heute nicht umgesetzt worden.

Quellen

E. Blüml (Hrsg.): Wehrhaftes Kärnten, Das Österreichische Bundesheer in Kärnten von 1955 - 2005, Graz 2005, Darstellung der Kaserngeschichte Seebach, Typoskript, MilKdo K 1967; Typoskript o.T. o.A. o.J., MilKdo K 1992; Aufzeichnungen HR Mag. G. Fritz

Namensgeber der Liegenschaft

Franz Rohr

Franz Rohr wurde am 30. Oktober 1854 als Sohn eines k.k. Hauptmanns und Stabszahlmeisters in Arad im Königreich Ungarn geboren. Er besuchte ab 1876 die Theresianische Militärakademie in Wiener Neustadt und wurde nach erfolgreicher Ausmusterung als Leutnant zum 3. Galizischen Ulanen-Regiment befohlen. Später besuchte er die k.u.k. Kriegsschule und wurde in das Generalstabskorps übernommen, 1896 wurde er zum Oberst befördert. 1891 heiratete er Maria Szilva von Szilvas, eine Tochter eines k.u.k. Oberstleutnants, das Paar hatte zwei Söhne, die beide bis 1918 Seeoffiziere waren. Ab 1909 war Rohr Generalinspekteur der Militär-Erziehungs- und Bildungseinrichtungen. 1911 wurde er zum General der Kavallerie befördert und 1913 zum kommandierenden General der Honved (k.u. Landwehr) ernannt.

1914 war er Regimentsinhaber des in Sopron stationierten k.u.k. Infanterie-Regiments "Rohr" Nr. 48. Mit Beginn des I. Weltkrieges wurde ihm die Befehlsgewalt über alle Truppen im Generalkommando Graz-Steiermark, Kärnten, Krain und das Truppenkommandos über Innsbruck-Tirol und Vorarlberg übertragen. Mit der Kriegserklärung Italiens an die Mittelmächte im Mai 1915 erhielt Rohr den Befehl über die Armeegruppe, die auch seinen Namen trug. In dieser Funktion gelang es ihm, den Karnischen Hauptkamm zu halten, was maßgeblich zur Verteidigung Kärntens beitrug.

Mit Jahresbeginn 1916 wurde Rohr zum Generaloberst befördert und erhielt daraufhin den Oberbefehl über die 10. Armee, deren Gefechtsabschnitt von den Julischen Alpen bis zur Südtiroler Gebirgsfront verlängert wurde. Im Juni 1916 erhielt er dann den Oberbefehl über die 11. Armee im Trentino. Ende Februar 1917 wurde er zum rumänischen Kriegsschauplatz an die Ostfront abberufen und übernahm Anfang März an der moldauischen Front die 1. Armee. Seine Aufgabe war es nun, mit dieser Armee Siebenbürgen und die Bukowina zu verteidigen.

Aufgrund seiner vielfältigen Verdienste wurde er im April 1917 zum Baron Rohr von Denta erhoben, nach dem Austritt Rumäniens aus dem Krieg Ende Januar 1918 wurde er zum österreichischen Feldmarschall befördert. Nach dem Ende der Doppelmonarchie wurde er durch das Horthy-Regime auch zum ungarischen Feldmarschall ernannt.
Franz Baron Rohr von Denta starb am 9. Dezember 1927 in Wien und wurde auf dem Rodauer Friedhof bestattet.

Quelle

https://de.wikipedia.org/wiki/Franz_Rohr_von_Denta