Kuenringer Kaserne
Adresse der Liegenschaft
Zwettler Straße 197, 3970 Weitra
Art der Liegenschaft
Kasernen, Flugplätze, Kommandogebäude
Bezeichnung der Liegenschaft
Kuenringer-Kaserne (seit 1959)
Geschichte der Liegenschaft
Gleich nach dem Staatsvertrag wandte sich der Bürgermeister von Weitra an Bundeskanzler Ing Julius Raab, da er durch die Errichtung einer Kaserne der Abwanderung entgegenwirken und zu einer wirtschaftlichen Wende in der Stadt nahe am neuen Eisernen Vorhang beitragen wollte. Nach der bereits 1955 erfolgten politischen Zusage stellte die Stadt 1956 ein Grundstück zur Verfügung. Mit den Bauarbeiten wurde 1957 begonnen, 1959 konnte die Kaserne feierlich eröffnet werden.
1968 wurde die Kaserne um ein Kaderwohngebäude und 1991 durch ein neues Wirtschaftsgebäude erweitert. Als Ergebnis der Bundesheer-Reformkommission hätte die Kleinkasernen eigentlich aufgelassen werden sollen, durch abermalige politische Anstrengungen wurde aber der Führungssimulator aus Neulengbach in einer Nacht- und Nebelaktion hierher verlegt und so der Kaserne neues Leben eingehaucht.
Quellen
Auftraggeber Heer, Broschüre BBD Wien ca. 1992; Festschrift Garnison Weitra 1959-1999, BMLV 1999; Aufzeichnungen HR Mag. G. Fritz
Namensgeber der Liegenschaft
Die Kuenringer
Die Kuenringer waren ein österreichisches Ministerialengeschlecht. Nachdem Azzo von Gobatsburg, der aus Sachsen oder dem Rheinland stammende Gründer der Familie, im 11. Jahrhundert im Gefolge eines Sohnes des Markgrafen Leopold I. in das heutige Niederösterreich gekommen war, erwarb die Familie, laut einer Urkunde vom 29. Dezember 1056, drei Königshufen im Ort Hezimaneswisa (heute Hetzmannswiesen). Danach kauften sie noch von ihren Lehensrittern und Wehrbauern genutzte Besitzungen im Waldviertel, Weinviertel und der Wachau. Sie waren wesentlich für die wirtschaftliche und kulturelle Entwicklung der Region, so gründete Hadmar I. 1137 das Stift Zwettl und erbaute die Stammburg Kühnring. Auch in Wullersdorf gab es im 12. Jahrhundert eine Kuenringerburg, Schöngrabern war ebenso im Besitz der Kuenringer.
Im 12. Jahrhundert begannen die Kuenringer, das Gebiet um Weitra planmäßig zu erschließen. In ihrem Herrschaftsgebiet übten sie bis Ende des 13. Jahrhundert unbeeinflusst das Hoheitsrecht aus. Das ursprünglich wirtschaftliche und administrative Zentrum dieses Gebietes war das heutige Altweitra. Es lag an dem nach Böhmen führenden "Weitraer Weg". Der Kuenringer Hadmar II. verlegte aus strategischen Gründen seine Residenz in die drei Kilometer südwestlich von Altweitra zwischen 1201 - 1208 neu erbaute Burg Weitra.
Im 13. Jahrhundert stellten sich die Kuenringer an die Spitze der Aufständischen gegen den Babenberger Herzog Friedrich II. Sie waren maßgeblich an der Einsetzung des böhmischen Königs Ottokar Přemysl beteiligt und standen später in Opposition zum Habsburger Albrecht I. Nach missglückten Aufständen verloren die Kuenringer 1296 endgültig Weitra an die habsburgischen Landesfürsten. Die Kuenringer waren danach Inhaber vieler brandenburgischer Lehen in Österreich, der letzte Kuenringer verstarb 1594.
Quellen
https://de.wikipedia.org/wiki/Kuenringer; http://www.weitra.gv.at/Meine_Stadt/Wissenswertes/Geschichte