• Sliderbild Soldatenkirche Sel. Engelbert Kolland, Belgier Kaserne, 8052 Graz, Steiermark
  • Sliderbild Militärpfarrkirche des Militärkommandos Wien, Militärkirche St. Johann Nepomuk, 1130 Wien, Wien
  • Sliderbild Erinnerungsdenkmal, Khevenhüller Kaserne, 9020 Klagenfurt am Wörthersee, Kärnten
  • Sliderbild Stiftskirche, Stiftskirche, 1070 Wien, Wien
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  • Sliderbild Gedenkstein Jägerbataillon 26 und der Traditionsvereine, Türk Kaserne, 9800 Spittau an der Drau, Kärnten
  • Sliderbild Gedenkstein Fliegerschule und Fliegerregiment, Fliegerhorst Hinterstoisser, 8740 Zeltweg, Steiermark
  • Sliderbild Denkmal und Gedenkstein, Windisch Kaserne, 9020 Klagenfurt am Wörthersee, Kärnten
  • Sliderbild Fresken Außenseite, Amtsgebäude Stiftgasse, 1070 Wien, Wien
  • Sliderbild Gedenkstein 1967, Fliegerhorst Hinterstoisser, 8740 Zeltweg, Steiermark
  • Sliderbild Gedenkstein zur Hinrichtung ungarischer Widerstandskämpfer, Belgier Kaserne, 8052 Graz, Steiermark
  • Sliderbild Enthüllung Gedenktafel "Bernardis-Schmid", 1090 Wien, Wien
  • Sliderbild Enthüllung Gedenktafel "General Spannocchi", 1070 Wien, Wien
  • Sliderbild Gruppenfoto MHDK und FBM
  • Sliderbild Ehrenhalle mit Ehrenmal ÖBH, Äußeres Burgtor / Österreichisches Heldendenkmal, 1010 Wien, Wien

Kommandogebäude Feldmarschall Hess

Adresse der Liegenschaft 
Schießstattring 8-10, 3100 St. Pölten
Art der Liegenschaft 
Kasernen, Flugplätze, Kommandogebäude
Bezeichnung der Liegenschaft 

Franz Josephs-Kaserne / Rainer-Kaserne / Eugen-Kaserne (1890/1892/1900 - 1936), Hesser-Kaserne (1936 - 1991), Kommandogebäude FM Hess (seit 1991)

Geschichte der Liegenschaft

Die ehemalige Kreishauptstadt St. Pölten war durch die Einquartierung von kompaniestarken Truppenteilen bereits seit 1764 Garnisonsstadt. Wie es damals üblich war, wurden zur Vermeidung der Fraternisierung die Verbände ca. halbjährig umquartiert und in andere Städte verlegt, die oftmaligen Kriegseinsätze führten aber auch zum Abgang der Truppen an die Front. In St. Pölten war so 1774 unter anderem zeitweise das berühmte Infanterie-Regiment "Hoch- und Deutschmeister" Nr. 4 untergebracht, 1797 und 1809 hingegen erlebte St. Pölten die Einquartierung französischer Truppen. Kaiser Josef II hatte schon 1782 angeordnet, dass bei jedem Infanterieregiment ein Knabenerziehungshaus zu errichten wäre. 1852 wurden dieses in ein Militärobererziehungshaus umgewandelt, für das 1853/54 unweit des heutigen Stadtsaales ein neues Gebäude errichtet wurde. Das Gebäude, in dem bis 1891 auch Rainer Maria Rilke zur Schule ging, wurde Ende des II. Weltkrieges zerstört.

Das heutige Kommandogebäude FM Hess besteht genau genommen aus drei, kurz vor der Jahrhundertwende in unmittelbarer Nachbarschaft errichteten, Kasernen der k.k. Landwehr - der 1890 bezogenen Franz-Josephs-Kaserne, der um 1892 vollendeten Rainer-Kaserne und der 1900 fertiggestellten Eugen-Kaserne. Die Kasernen lagen zwar in unmittelbarer Nachbarschaft, waren aber jeweils durch eine Straße voneinander getrennt. Diese wurden erst 1936 aufgelassen, wodurch erst ab dann ein zusammenhängendes Kasernenareal entstanden ist. Während der Zwischenkriegszeit war St. Pölten Sitz des Kommandos der 3. NÖ Brigade, dessen Kommandant 1930 Generalmajor Alfred Jansa wurde, der später ein vehementer Verfechter eines bewaffneten Widerstands gegen das Deutsche Reich war.

Auch nach dem Anschluss Österreichs an das Dritte Reich wurden die St. Pöltner Kasernen intensiv militärisch genutzt, nach Ende des II. Weltkrieges zogen dann sowjetischen Besatzungstruppen in die geräumten Unterkünfte ein.

1957 waren die Kasernen, wie viele Objekte, die durch die Alliierten genutzt worden waren, in einem schlechten Erhaltungszustand und mussten vor der Nutzung durch das Österreichische Bundesheer der 2. Republik erst instandgesetzt werden. Im Zuge dieser Maßnahmen wurden die drei benachbarten Kasernen auch offiziell vereinigt.

Die Kaserne erlebte aber auch noch weitere Ausbauschritte, so wurde 1968 das bereits 1962 in Wien aufgestellte Militärkommando NÖ hierher verlegt, in den 70er-Jahren wurde hier eine der österreichweit sechs neuen ortsfesten Stellungskommissionen errichtet, Ende der 90er-Jahre folgte schließlich ein Neubau für die Militärmusik Niederösterreich.

Quellen

200 Jahre Garnison St. Pölten, 25 Jahre Österreichisches Bundesheer: Ausstellungskatalog Historisches Museum der Stadt St. Pölten 1982; Festschrift 20 Jahre militärische Landeshauptstadt St. Pölten, BMLV 1988; A. Dietrich: Geschichte der St. Pöltner Kasernen 1918-1938, In: Mitteilungsblatt der Kulturverwaltung der Stadt St. Pölten, 4/1989; 100 Jahre Hesser-Kaserne St. Pölten, In: Militär und Philatelie, Nr. 126 (163) / 1990, Auftraggeber Heer, Broschüre BBD Wien ca. 1992; https://de.wikipedia.org/wiki/Hesserkaserne

Namensgeber der Liegenschaft

Heinrich Hermann Joseph Ritter von Heß

Heinrich Hermann Joseph Ritter von Heß wurde am 17. März 1788 als Sohn einer Beamtenfamilie - sein Vater war Regierungsrat und Chef des Studienwesens - in Wien geboren. Er trat 1805 in die österreichische Armee ein und wurde bald dem Generalquartiermeister zugeteilt und dort für trigonometrische Arbeiten herangezogen. Bei den Schlachten 1809 bei Aspern und bei Wagram war er als Oberleutnant bei der Truppe eingesetzt, 1813 kam er erneut in den Stab des Generalquartiermeisters.

Nach dem ersten Friedensschluss nach den Befreiungskriegen 1814 wurde er in das Piemont gesandt. Mittlerweile zum Major befördert, wurde er 1815 nach dem Wiederausbruch des Krieges aufgrund der Rückkehr Napoleons von Elba dem Hauptquartier des Fürsten Schwarzenberg zugeteilt. Dieser Verwendung folgten zwei Jahre als stellvertretender Militärkommissar im Piemont.

Als Graf Radetzky im März 1831 den Oberbefehl in Italien erhielt, wurde ihm Heß als Chef des Generalquartiermeisterstabes zur Seite gestellt. In dieser Funktion entwarf er nach den Vorstellungen Radetzkys eine neue Manövrierordnung für die Infanterie, die Kavallerie und die Artillerie, die sich in der Folge ausgezeichnet bewährte.

1834 wurde Heß zum Generalmajor ernannt und nach Mähren versetzt, 1840 wurde ihm die Leitung des Generalquartiermeisterstabes übertragen. 1842 wurde er Regimentsinhaber des Infanterie-Regiments Nr. 49 (das später auch seinen Namen trug), 1843 erfolgte seine Ernennung zum Feldmarschallleutnant.

Beim Ausbruch der Revolution 1848 wurde Heß wieder an die Seite Radetzkys berufen und zum Chef des Generalstabs ernannt. In dieser Funktion schloss er auch den Waffenstillstand ab, durch den sich die Truppen Piemonts hinter das Tessin zurückziehen mussten. Nach dem Feldzug des Jahres 1849 bestätigte Radetzky in einem Tagesbefehl den großen Anteil seines Generalstabchefs am Sieg bei Novara, Heß wurde daraufhin zum Geheimen Rat und außer der Reihe zum Feldzeugmeister sowie gleichzeitig zum "wirklichen Chef" des Generalquartiermeisterstabes ernannt. Außerdem wurde er in den erblichen Freiherrnstand erhoben.

Ende 1850 wurde Heß zum Chef des Generalstabs des gesamten Heeres ernannt. In den Folgejahren war er mehrmals in militärischen Missionen unterwegs, so in Warschau, Sankt Petersburg und Berlin. 1854 befehligte er während des Krimkrieges die in Galizien und Siebenbürgen stehenden österreichischen Truppen.

1859 wurde Heß im Sardinischen Krieg kurz vor der Schlacht von Magenta nach Italien entsandt, er konnte aber seine Disposition nicht mehr durchsetzen. Nach der verlorenen Schlacht von Solferino war er gezwungen, mit den Franzosen den Waffenstillstand von Villafranca abzuschließen. Trotzdem wurde er zum Feldmarschall und zum Oberbefehlshaber der Armee in Italien befördert.

Nach Enthebung aus seiner Funktion als Generalstabschef wurde er 1860 mit dem Ehrentitel eines Hauptmanns der Trabantengarde ausgezeichnet und 1861 in das österreichische Herrenhaus berufen. Heinrich Hermann Joseph Freiherr von Heß starb am 13. April 1870 in Wien und ist in einem Ehrengrab auf dem Wiener Zentralfriedhof beigesetzt.

Quellen

H. Staudigl: FM Heinrich Frh. von Hess, In: Militär und Philatelie, Nr. 98/1985; https://de.wikipedia.org/wiki/Heinrich_von_Heß