• Sliderbild Soldatenkirche Sel. Engelbert Kolland, Belgier Kaserne, 8052 Graz, Steiermark
  • Sliderbild Militärpfarrkirche des Militärkommandos Wien, Militärkirche St. Johann Nepomuk, 1130 Wien, Wien
  • Sliderbild Erinnerungsdenkmal, Khevenhüller Kaserne, 9020 Klagenfurt am Wörthersee, Kärnten
  • Sliderbild Stiftskirche, Stiftskirche, 1070 Wien, Wien
  • Sliderbild
  • Sliderbild Gedenkstein Jägerbataillon 26 und der Traditionsvereine, Türk Kaserne, 9800 Spittau an der Drau, Kärnten
  • Sliderbild Gedenkstein Fliegerschule und Fliegerregiment, Fliegerhorst Hinterstoisser, 8740 Zeltweg, Steiermark
  • Sliderbild Denkmal und Gedenkstein, Windisch Kaserne, 9020 Klagenfurt am Wörthersee, Kärnten
  • Sliderbild Fresken Außenseite, Amtsgebäude Stiftgasse, 1070 Wien, Wien
  • Sliderbild Gedenkstein 1967, Fliegerhorst Hinterstoisser, 8740 Zeltweg, Steiermark
  • Sliderbild Gedenkstein zur Hinrichtung ungarischer Widerstandskämpfer, Belgier Kaserne, 8052 Graz, Steiermark
  • Sliderbild Enthüllung Gedenktafel "Bernardis-Schmid", 1090 Wien, Wien
  • Sliderbild Enthüllung Gedenktafel "General Spannocchi", 1070 Wien, Wien
  • Sliderbild Gruppenfoto MHDK und FBM
  • Sliderbild Ehrenhalle mit Ehrenmal ÖBH, Äußeres Burgtor / Österreichisches Heldendenkmal, 1010 Wien, Wien

Goëss-Kaserne

Adresse der Liegenschaft 
Rosenbergstraße 1-3, 9020 Klagenfurt am Wörthersee
Art der Liegenschaft 
Kasernen, Flugplätze, Kommandogebäude
Bezeichnung der Liegenschaft 

Artillerie-Kaserne (1873 - 1918) und Landwehr-Kaserne (1900 - 1918), Jäger-Kaserne (1938 - 1967), Windisch-Kaserne (seit 1967 - 2023), Goëss-Kaserne (seit 2023)

Geschichte der Liegenschaft

Nach der Einführung der Allgemeinen Wehrpflicht in Österreich-Ungarn 1868 war es notwendig, die Kasernenbautätigkeit zu intensivieren. In den Landeshauptstädte und im Umkreis davon wurden vornehmlich Unterkünfte für die hier bis zu einem halben Jahr zu bequartierenden Verbände errichtet. Dies erfolgte wie damals aufgrund der bis 1918 geltenden Naturalbequartierungspflicht durch die Stände und Gemeinden auf deren Kosten, das Ärar leistete dafür einen (oft als zu gering empfundenen) Verfügungssatz.

So wurde auch in Klagenfurt von 1873 - 1875 entlang der Völkermarkter Straße eine Artilleriekaserne erbaut. Um 1900 wurde die Anlage durch die Stadt Klagenfurt entlang der Rosenbergstraße um eine Landwehrkaserne ergänzt.

Über die Nutzung der Kaserne nach dem I. Weltkrieg ist nichts bekannt. 1927 vermietete die Stadtgemeinde jedenfalls einen Teil der immer noch in ihrem Besitz befindlichen Kaserne an die Radio-Verkehrs-AG. Der hier installierte Mittelwellensender übertrug das Mittelwellenprogramm des Studios Klagenfurt und wurde erst 1957 abgetragen.

Nach dem Anschluss Österreichs an das nationalsozialistische Deutschland wurde die Liegenschaft durch die Deutsche Wehrmacht eingezogen und in "Jäger-Kaserne" umbenannt. Bis zum Ende der Besatzungszeit 1955 waren hier dann britische Truppen stationiert.

Durch die Stadtgemeinde Klagenfurt wurde ihre Liegenschaft 1951 gegen die Jesuiten-Kaserne und die Reiter-Kaserne eingetauscht, die bereits im Besitz der Republik Österreich waren. Ein noch unbebauter Teil der Jäger-Kaserne wurde schließlich 1960 von der Stadt zurückgekauft.

Ab den 60er-Jahren fanden auch durch das Militär diverse Ausbauvorhaben statt, so wurde 1964 ein neues Wirtschaftsgebäude gebaut (das Anfang der 2000er-Jahre zur Zentralküche Süd erweitert wurde), 1969 wurde ein moderner Garagenbezirk und 1977 eine neue Werkstätte errichtet. Ein besonderes Bauvorhaben war Mitte der 70er-Jahre die Errichtung einer der sechs ortsfesten Stellungskommissionsgebäude mit ihrer typischen Kreuzform. 2010 wurde schließlich der generalsanierte K-Block mit den nach dem Pflichtenheft KASERNE 2020 verkleinerten Zimmern, die alle über eine kleine Nasszelle und ein eigenes WC verfügten, eröffnet.

Nach einem Beschluss im Nationalrat im Oktober 2022 beauftragte Verteidigungsministerin Klaudia Tanner die "Militärische Denkmalkommission" mit der Umbenennung der "Windisch-Kaserne" in Klagenfurt. In Abstimmung mit der Landesregierung Kärnten und der Landeshauptstadt Klagenfurt fiel die Wahl schließlich auf den Namen "Georg Goëss-Kaserne". Die Umbenennung fand am 18. April 2023 statt.

Quellen

E. Blüml (Hrsg.): Wehrhaftes Kärnten, Das Österreichische Bundesheer in Kärnten von 1955 - 2005, Graz 2005, Typoskript MilKdo K, Aufzeichnungen HR Mag. G. Fritz, https://www.ots.at/presseaussendung/OTS_20230418_OTS0138/bundesheer-windisch-kaserne-wird-umbenannt

Namensgeber der Liegenschaft

Georg Goëss

Georg Goëss wurde am 24. April 1938 geboren und war in der Zweiten Republik als Kommandant des Jägerregimentes 7 und darüber hinaus Kommandant der 7. Jägerbrigade für den Mobilmachungsfall eingesetzt, diese Funktion hatte er bis zu seinem Ruhestand 1996 inne. Aber auch nach seiner Pensionierung zeigte sein unermüdlicher Einsatz Wirkung: letztendlich wurde die 7. Jägerbrigade 1998 als aktiv präsenter Verband übernommen. Er führte außerdem während des Konfliktes im Jahr 1991 zwischen Slowenien und der damalig jugoslawischen Volksarmee, den sogenannten "Sicherungseinsatz", an der Kärntner Grenze an. Seinem Engagement war es außerdem zu verdanken, dass damals die 4. Kompanie des Jägerregimentes 7, in einem Truppenversuch als erste Kaderkompanie richtungsweisend für das Österreichische Bundesheer aufgestellt wurde. Darüber hinaus war Goëss im Bereich des Militärkommandos Kärnten in der Funktion eines Informationsoffiziers tätig. Mit seinem Führungsstil und seiner ruhigen besonnenen Art, die auch in schwierigen Einsatzsituationen den Zusammenhalt der Truppe förderten, galt er als vorbildhafter und für das Österreichische Bundesheer wertgeschätzter Offizier der Zweiten Republik. Oberst Goëss verstarb am 29. Oktober 2015.

Quelle

M. Bauer: Nachruf auf Herrn Oberst Georg Goëss