• Sliderbild Soldatenkirche Sel. Engelbert Kolland, Belgier Kaserne, 8052 Graz, Steiermark
  • Sliderbild Militärpfarrkirche des Militärkommandos Wien, Militärkirche St. Johann Nepomuk, 1130 Wien, Wien
  • Sliderbild Erinnerungsdenkmal, Khevenhüller Kaserne, 9020 Klagenfurt am Wörthersee, Kärnten
  • Sliderbild Stiftskirche, Stiftskirche, 1070 Wien, Wien
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  • Sliderbild Gedenkstein Jägerbataillon 26 und der Traditionsvereine, Türk Kaserne, 9800 Spittau an der Drau, Kärnten
  • Sliderbild Gedenkstein Fliegerschule und Fliegerregiment, Fliegerhorst Hinterstoisser, 8740 Zeltweg, Steiermark
  • Sliderbild Denkmal und Gedenkstein, Windisch Kaserne, 9020 Klagenfurt am Wörthersee, Kärnten
  • Sliderbild Fresken Außenseite, Amtsgebäude Stiftgasse, 1070 Wien, Wien
  • Sliderbild Gedenkstein 1967, Fliegerhorst Hinterstoisser, 8740 Zeltweg, Steiermark
  • Sliderbild Gedenkstein zur Hinrichtung ungarischer Widerstandskämpfer, Belgier Kaserne, 8052 Graz, Steiermark
  • Sliderbild Enthüllung Gedenktafel "Bernardis-Schmid", 1090 Wien, Wien
  • Sliderbild Enthüllung Gedenktafel "General Spannocchi", 1070 Wien, Wien
  • Sliderbild Gruppenfoto MHDK und FBM
  • Sliderbild Ehrenhalle mit Ehrenmal ÖBH, Äußeres Burgtor / Österreichisches Heldendenkmal, 1010 Wien, Wien

Fliegerhorst Leopold Figl - Flugplatz General Pabisch

Adresse der Liegenschaft 
Fliegerhorst, 3425 Langenlebarn
Art der Liegenschaft 
Kasernen, Flugplätze, Kommandogebäude
Bezeichnung der Liegenschaft 

Fliegerhorst Langenlebarn (1938 - 1945, 1955 - 1967), Air Base Tulln (1945 - 1955), Fliegerhorst Brumowski (seit 1967 - 2024), Fliegerhorst Leopold Figl - Flugplatz General Pabisch (seit 2024)

Internationale Flugplatzkennung: LOXT

Geschichte der Liegenschaft

Obzwar im Friedensvertrag von Saint Germain Österreich nach dem I. Weltkrieg keine Luftwaffe haben hätte dürfen, begann man ab Ende der 20-er Jahre zuerst im Geheimen, ab 1934 mit Zustimmung der Westalliierten, mit dem Aufbau von eigenen Luftstreitkräften. Neben der Abstützung auf zivile Flugplätze sollten aus militärischen Rücksichten auch selbstständige Fliegerhorste errichtet werden. Neben den Militärflugplätzen in der Steiermark war auch ein Fliegerhorst im Tullner Becken im Gebiet von Langenlebarn südlich der Franz Josephs-Bahn vorgesehen, von dem aber bis zum Einmarsch der deutschen Truppen 1938 nur die Planung vorlag.

Die Deutsche Luftwaffe griff auf die fertigen Pläne zurück und begann im September 1938 mit den Bauarbeiten. Der Platz war hauptsächlich zum Schutz des Wiener Raums vorgesehen. Durch die Verpflichtung der Ortsbevölkerung zur Mithilfe konnte schon am 8. März 1939 die Gleichenfeier begangen werden. Neben den für den Flug- und Kasernenbetrieb notwendigen Pisten, Rollwegen und Gebäuden wurden außerhalb des Fliegerhorstes Außenlandeplätze für den Übungsbetrieb und eine Offizierssiedlung errichtet. Architektonisch am markantesten ist das isoliert stehende Kommandogebäude mit seinem signifikanten Zwiebelturm, sonst ist sind die Gebäude sehr schmucklos ausgeführt.

Während des II. Weltkriegs war die Hauptaufgabe des neuen Fliegerhorstes die Ausbildung der Piloten, zeitweise waren aber auch einige aktive fliegende Einheiten hier untergebracht. Trotz schwerer Luftangriffe auf Wien und die Rüstungsbetriebe in Moosbierbaum war Langenlebarn erst spät das Ziel von Jagdbomberangriffen der Alliierten geworden, weshalb die hier stationierten Flugzeuge erst Mitte März 1945 weiter in den Westen verlegt wurden.

Kurz vor dem Eintreffen der Rote Armee im Tullnerfeld Anfang April 1945 wurde die Deutsche Luftwaffe endgültig abgezogen und die flugrelevanten Teile des Fliegerhorstes durch die Waffen-SS gesprengt. Da das Nordufer der Donau aber bis Kriegsende in der Hand der deutschen Wehrmacht blieb wurde bei den über die Donau hinweg geführten Artillerieduellen auch die Unterkunftsgebäude des Fliegerhorstes schwer beschädigt.

Im Juli 1945 bekamen die US-Truppen, den eigentlich in der sowjetischen Besatzungszone gelegenen Flughafen zugewiesen. Außerdem wurde eine Verbindungsroute zwischen der US Air Force Station Tulln-Vienna und der von allen vier Alliierten besetzten Stadt Wien vertraglich vereinbart. Ab November 1945 wurde der Fliegerhorst sowohl militärisch als auch zivil genutzt. Vier zivile Fluggesellschaften flogen die "Tulln Air Base" an, wie der Platz für den Rest der Besatzungszeit benannt war. Eine von ihnen war Pan American World Airways (PanAm), die ab Juni 1946 Linienflüge zwischen New York und Langenlebarn durchführte. Prominente Flugpassagiere waren z. B. Robert Stolz und Hanns Eisler im Jahr 1946, die aus ihrer Emigration aus den Vereinigten Staaten zurückkommend, hier landeten. John Foster Dulles, damals US-Außenminister, landete hier 1955, um an der Unterzeichnung des Staatsvertrages teilzunehmen. Trotzdem haben die US-Truppen nur das Notwendigste zur Erhaltung des Flugplatzes aufgewendet, vor allem die Unterkunftsgebäude waren 1955 immer noch weitgehend zerstört.

In diesem Zustand wurde der Flugplatz nach Abschluss des Staatsvertrages Ende September 1955 der Fliegertruppe des Bundesheeres der 2. Republik übergeben. In den Jahren danach musste der Fliegerhorst quasi neu aufgebaut werden. Neben der fliegerischen Komponente - so war hier das Kommando Luftstreitkräfte und das frühere Fliegerregiment 3 aufgestellt, welches heute als Luftunterstützungsgeschwader mit mittleren und kleineren Hubschraubern sowie leichten Flächenflugzeugen ausgestattet ist - findet hier in der Flieger- und Fliegerabwehrtruppenschule ein Teil der Piloten- und Technikerausbildung des Bundesheeres statt. Außerdem ist hier seit 1968 die Bundesfachschule für Flugtechnik angesiedelt. Wesentliche Erneuerungen waren die Sanierung und Erweiterung des Hangar 5 für die Stationierung der Black Hawk Hubschrauber Ende der 90-er Jahre und die Erneuerung der gesamten Vorfelder und der Zurollwege am Beginn des neuen Jahrtausends. Auf einige Baumaßnahmen wartet der Fliegerhorst aber noch immer, so ist die Wetterwarte seit 1974 provisorisch in einem einfachen Fertigteilhaus untergebracht.

Ein besonderes Schmankerl ist, dass zwischen 1966 und 1979 hier regelmäßig Flugplatzrennen stattfanden, die regen Zuschauerzuspruch hatten - so sahen das Formel-2-Rennen im Juli 1967, dass Jochen Rindt für sich entscheiden konnte, mehr als 20.000 Besucher.

Quellen

E. Pitsch: Die Fliegerhorste des Bundesheeres in Krieg und Frieden, BMLV 1982; Der Fliegerhorst Brumowski Langenlebarn. In: Mitteilungen IX des heimatkundlichen Arbeitskreises Tulln 1994; Auftraggeber Heer, Broschüre BBD Wien ca. 1992; Aufzeichnungen HR Mag. G. Fritz; https://de.wikipedia.org/wiki/Fliegerhorst_Brumowski

Namensgeber der Liegenschaft

Leopold Figl

Leopold Figl (geboren 2. Oktober 1902 in Rust im Tullnerfeld, Niederösterreich, gestorben 9. Mai 1965 in Wien) war ein großer österreichischer Staatsmann und Politiker der ÖVP. Von 1945 bis 1953 war er der erste Bundeskanzler Österreichs nach dem Zweiten Weltkrieg und, nach der Provisorischen Staatsregierung unter Karl Renner, gleichzeitig der erste Bundeskanzler der Zweiten Republik. Als Außenminister war er danach an den Verhandlungen zum Österreichischen Staatsvertrag beteiligt, den er 1955 für Österreich unterzeichnete.

Othmar Pabisch

Im Falle Langenlebarn bot sich der Traditionsname Pabisch an, ein hoch geschätzter Offizier, 1956 als einer der Ersten die militärische Ausbildung in Enns und Wr. Neustadt absolviert, Jahrgangserster gewesen. General Othmar Pabisch (Kdt FlDiv) (1938-2022) - letzter 4-Sterne General der LuSK und als Einführender Kommandant des S35 DRAKEN (Beginn Überschalzeitalter im ÖBH), Kdt FlDiv am Standort.