Kremstal-Kaserne
Adresse der Liegenschaft
Garnisonsstraße 26, 4560 Kirchdorf a.d. Krems
Art der Liegenschaft
Ehemalige Liegenschaften
Bezeichnung der Liegenschaft
Kremstal-Kaserne (1983 - 2008)
Geschichte der Liegenschaft
Im Zuge der Umsetzung der Raumverteidigungsdoktrin von General Emil Spannocchi wurde auch beschlossen, dass die Rekruten und Milizsoldaten in der Nähe ihrer Wohnorte auch ihre militärische Heimat haben sollten. Auf Grundlage der 1978 beschlossenen "Wehrmilliarde" sollten fünf Neubaukasernen nahe der festgelegten Schlüssel- und Raumsicherungszonen entstehen. Daher wurde durch das Bautenministerium, gemeinsam mit dem Verteidigungsministerium, das Konzept einer Systemkaserne ausgearbeitet. Für die Planung des als "Soldatenstadt" bezeichneten Planes mit den charakteristischen Mannschaftsunterkünften in Kreuzform und den notwendigen Funktionsbauten zeichneten das Büro des Innsbrucker Architekten Peter Pontiller und seines Wiener Kollegen Peter Swienty verantwortlich.
Von diesem Kasernentyp wurden Anfang der 80er-Jahre drei nahezu vollständige Anlagen (St. Michael, Amstetten und Kirchdorf (hier fehlten aber das Kommandogebäude und die Sporthalle), eine unvollständige (Bruckneudorf) und Ende der 80er-Jahre zwei mit separat entworfenen Funktionsgebäuden (Innsbruck und Bludesch) gebaut.
Der Spatenstich für die Kaserne Kirchdorf erfolgte 1980, Vöcklabruck hatte damals als Standort das Nachsehen, weil Kirchdorf größeres Entgegenkommen bei der Überlassung von Grundstücken und der Finanzierung der Infrastruktur gezeigt hatte. Die feierliche Eröffnung der neuen Kaserne fand am 25. Oktober 1983 unter dem damaligen Bundesminister Dr. Friedhelm Frischenschlager statt.
Als erster Verband wurde hier das Landwehrstammregiment 44 angesiedelt, das später in das Jägerbataillon 15 umorganisiert wurde. Nach nur 25 Jahren fiel 2005 die Entscheidung zur Schließung der Kremstal-Kaserne. 2008 wurde dieser mit dem Einholen der Flagge endgültig umgesetzt. Dem Beschluss zur Schließung von Kirchdorf war ein heftiges politisches Ringen vorangegangen. Überlegungen, statt der modernsten oberösterreichischen Kaserne den Standort in Freistadt aufzugeben, wurden schließlich nicht realisiert, über die Gründe wird noch heute spekuliert.
Die Liegenschaft wurde schließlich 2012 an eine Immobilienentwicklungsfirma verkauft, die seither die alten Kreuzbauten zu Wohnbauten umbaut.
Quellen
https://unterirdisch.de/index.php?threads/oberöterreich-ehemalige-kasernen-und-einrichtungen-des-bundesheeres.15417/; https://www.nachrichten.at/oberoesterreich/Generalsmarsch-als-Abgesang-fuer-Kaserne-Kirchdorf-br;art4,19742
Namensgeber der Liegenschaft
Kremstal
Wie fast alle der im Zuge der Umsetzung des Raumverteidigungskonzeptes erbauten Systemkasernen erhielt auch die Kaserne in Kirchdorf a.d. Krems keinen Traditionsnamen nach einem großen Feldherrn, sondern wurde mit einem allgemeinen Namen, in diesem Fall einem Flurnamen, bedacht.
Das Kremstal ist ein etwa 40 Kilometer langes Tal und erstreckt sich von seiner Mündung in die Traun nahe von Haid bei Ansfelden flussaufwärts nach Süden. Anfangs durchzieht es als flaches, weites Trogtal die Traun-Enns-Platte. Ab Wartberg bildet es einen weiten Taltrichter der Voralpen, der sich gegen Kirchdorf hin stark verengt. Bei Micheldorf endet das Tal in der Talwasserscheide, aus der die Krems etwas vorher aus einem kurzen alpinen Lauf vom Kremsursprung in das Tal eintritt.
Die bedeutendsten Orte im Tal, Kirchdorf an der Krems und Kremsmünster, sind nach der Krems benannt. Weitere größere Orte im Kremstal sind Schlierbach, Wartberg an der Krems, Rohr im Kremstal, Inzersdorf im Kremstal, Kematen an der Krems und Neuhofen an der Krems.
Mit der Pyhrnbahn und der Pyhrn Autobahn sowie der B 138, der Kremstal Straße und der Pyhrnpass Straße, führen mehrere überregional bedeutende Verkehrsrouten durch das Tal.