Seminarzentrum Iselsberg
Adresse der Liegenschaft
Penzelberg 25, 9841 Winklern
Art der Liegenschaft
Sonstige Liegenschaften
Bezeichnung der Liegenschaft
Seminarzentrum Iselsberg
Geschichte der Liegenschaft
Das Ausbildungs- und Erholungsheim Iselsberg liegt knapp an der Landesgrenze zwischen Kärnten und Osttirol an der Mölltalstraße. 1850 wurde das Gebäude erstmals als Bauernhof mit Badebetrieb erwähnt. Um etwa 1870 wurde der "Badwirt am Iselberg" von Anna Althuber an den Notar, Hof- und Gerichtsadvokaten Freiherr Josef Aicher von Aichenegg verkauft. Als dieser 1890 verstarb, hinterließ er das Anwesen seiner Frau und seinen vier Töchtern. Von ihnen wurde 1900 das heutige Wirtschaftsgebäude und 1905 die Villa Aichenegg, das heutige Nebengebäude errichtet. 1910 ließen die Geschwister den früheren Gasthof Badwirt abreißen und errichteten nach den Plänen von Architekt Pichler aus Oberdrauburg das Kurhotel Bad Iselsberg.
Beim Bau gab es unvorhergesehene Schwierigkeiten, da kein tragfähiger Grund gefunden werden konnte - die Gründe beiderseits des Iselsbergpasses auf ca. 1200 m Seehöhe sind großteils Moorböden. Es wurden daher 70 je 20 Meter lange Lärchenstämme als Piloten geschlagen und eine Pfahlrost-Gründung errichtet. Erst auf diesem von Zimmermeister Chrysant Ebner vulgo Lackner aus Winklern vorgeschlagenen Rost konnten die Grundmauern aufgesetzt werden. Von ihm wurde auch das Abdichten der Kellerböden und Kellerwände mit Lehm veranlasst, um das Eindringen des Grundwassers zu verhindern. 1912 war das Hotel aber fertig gestellt und hat, da es damals eines der schönsten und modernsten in der ganzen Umgebung war, viele und vor allem vermögende Gäste angezogen. Während des I. Weltkrieges stand das Hotel dann aber größtenteils leer.
Anfang der zwanziger Jahre kam es zur Erbteilung des Besitzes, das Kurhotel fiel dabei an die Familie von Dora Miksch-Aichenegg. Aufgrund der guten Auslastung wurden das Hotel und der Badbetrieb 1930 grundlegend renoviert. 1931 verbrachte sogar Königin Juliana von Holland ihren Urlaub im Kurhotel Bad Iselsberg. Nachdem 1940 Dora Miksch-Aichenegg und drei Jahre später auch ihr Mann verstarben, wurde der Besitz unter ihren beiden Kindern erneut geteilt. Das Kurhotel übernahm dabei die Tochter Inge Vergeiner und ließ es Anfang der fünfziger Jahre neuerlich renovieren.
Im April 1957 wurde der gesamte Besitz an den niederländischen Verein für ungarische Mittelschulen verkauft, der hier bis 1960 unter dem Namen "Königin Juliana Schule" eine Mittelschule für ungarische Flüchtlingskinder betrieb. 1957 / 58 wurden dafür ein Schulgebäude und der Speisesaal errichtet sowie die Küche und Rezeption erweitert.
Die Republik Österreich kaufte im Frühjahr 1961 das Anwesen inkl. 20 ha Grund um 3,1 Mio. Schilling und stellte es dem BMLV als Ausbildungs- und Erholungsheim zur Verfügung. Mit 1. Mai 1961 wurde das Kommando Ausbildungsheim Iselsberg aufgestellt. Nach mehr als 20 Jahren Betrieb wurden die Rezeption, der Küchen- und Wirtschaftsbereich Anfang der 80er-Jahre generalsaniert. Die Gästeunterkünfte im Haupt- und Nebengebäude wurden von 1985 - 2000 sukzessive zu Komfortzimmern mit Dusche, WC, Telefon und Sat-TV umgebaut.
2002 wurde auch ein neues Seminargebäude mit einem großzügigen Foyer, modernst ausgestatteten Seminar- und Tagungsräumen, eine Fitness- und Saunabereich sowie weiteren Unterkünften auf internationalem Standard eröffnet.
Quelle
BMLV-Intranet: Geschichte des Seminarzentrum Felbertal, o.A., o.J