Beschreibung
Das Ehrenmal des Österreichischen Bundesheeres
Das Ehrenmal des Österreichischen Bundesheeres ist seinen Soldatinnen und Soldaten sowie Zivilbediensteten gewidmet, die sich für Demokratie, Frieden, Sicherheit und Menschenrechte eingesetzt und in Ausübung ihres Dienstes ihr Leben gelassen haben. Für Hinterbliebene soll es einen Ort der Trauer und des Gedenkens sein.
Das Ehrenmal befindet sich am Wiener Heldenplatz, dem zentralen Gedächtnisort Österreichs. Es ist einerseits einer zeitgemäßen Erinnerungskultur verpflichtet und andererseits Ausdruck eines gegenwarts- und zukunftsorientierten Selbstverständnisses des Österreichischen Bundesheeres in einer demokratisch-pluralistischen Gesellschaft. Als Ort des Gedenkens repräsentiert es auch die Aufgaben und die Verantwortung des Österreichischen Bundesheeres in Staat und Gesellschaft.
Entstehungsgeschichte
Das Ehrenmal ist sichtbarer Ausdruck einer neuen Erinnerungskultur im Österreichischen Bundesheer. Seit seiner Gründung im Jahr 1955 fand das militärische Totengedenken an der Skulptur des Toten Kriegers in der "Krypta" des 1934 errichteten Heldendenkmals im Äußeren Burgtor statt. 2012 wurde in dieser Skulptur ein verborgenes Dokument aufgefunden. Der Bildhauer Wilhelm Frass hatte darin seiner nationalsozialistischen Gesinnung Ausdruck verliehen. Dadurch stand die "Krypta" im Widerspruch zu den Werten des Österreichischen Bundesheeres, denn der Schutz von Demokratie und Menschenrechten bestimmt auch dessen Traditionspflege. Als Konsequenz wurde das militärische Totengedenken am Nationalfeiertag und zu Allerseelen in der "Krypta" eingestellt. Nach einer Zwischenlösung wurde das neue Ehrenmal in der Ehrenhalle des Heldendenkmals errichtet und am 26. Oktober 2019 seiner Bestimmung übergeben. Parallel dazu erläutern eine Tafel und eine Ausstellung in der "Krypta" den historischen Hintergrund für die Realisierung dieses neuen Gedenkortes. Dieser Ort verleiht zugleich dem Bekenntnis zu einer zeitgemäßen und zukunftsorientierten Traditionspflege Ausdruck.
Gestaltung
Zentrales Element des Ehrenmales ist das Hoheitszeichen – ein weißes Dreieck, eingeschrieben in einem roten Kreis. Das Hoheitszeichen versinnbildlicht die gesellschaftliche Verantwortung des Österreichischen Bundesheeres sowie seine Aufgaben und Leistungen – militärische Landesverteidigung, Schutz der demokratischen Freiheiten und der staatlichen Einrichtungen, Hilfe bei Katastrophen sowie Friedenssicherungsoperationen im Ausland
"SICHERHEIT." – "EINSATZ." – "FRIEDE." – diese Begriffe auf dem Ehrenmal verweisen auf den Auftrag des Österreichischen Bundesheeres zur Wahrung von Frieden in demokratischer Freiheit.
Die miteinander verbundenen Platten aus Streckmetall symbolisieren einerseits das Zusammenwirken und die gelebte Gemeinschaft im Österreichischen Bundesheer und dessen Verankerung in der Gesellschaft. Andererseits veranschaulicht die unterschiedliche Neigung der Platten das breite Leistungsspektrum und die praktizierte Diversität innerhalb des Österreichischen Bundesheeres.
Inschrift
Die Widmung "ÖSTERREICHISCHES BUNDESHEER – GEDENKT ALLER, DIE IN AUSÜBUNG DES DIENSTES IHR LEBEN GELASSEN HABEN" erweist zum einen allen Angehörigen des Österreichischen Bundesheeres, die in Dienst und Einsatz ihr Leben verloren haben, ein ehrendes Gedenken. Zum anderen richtet sie sich an alle Besucher dieses Ehrenmals und bindet sie in das Gedenken ein.
Hersteller/Künstler
Errichtet im Oktober 2019 unter
Bundesminister Mag. Thomas STARLINGER
und folgendem Projektteam:
- Projektleiter Bgdr Dr. Roman SCHUH
- Projektmitarbeiter MinR Dr. Matthias HOY
- Projektmitarbeiter OR Dr. Wilfried THANNER
- Projektkoordinator HR Mag. Dietmar HÜBSCH
- Architektonische Gestaltung HR Mag. Gerhard FRITZ
- Grafische Gestaltung MinR Mag. Gerhard RUHM
- Wissenschaftliche Begleitung Univ.-Prof. Dr. Dieter BINDER
- Wissenschaftliche Begleitung Univ.-Doz.in Dr.in Heidemarie UHL
Bauliche Umsetzung MIMZ/MSZ 1 WIEN
Ausführende Firma CAD-Metall WIEN
Quellen: keine Angabe
Größe: 17,5 m x 4 m; Durchmesser Hoheitszeichen: 3 m; Gewicht ca. 450 kg